Die „RKI-Files“: Reaktionen aus Medien und Politik auf die Auswertung

Neben der ominösen Frage nach dem „Signalgeber“ für die Hochskalierung des Corona-Risikos im März 2020 gab es in den Protokollen des Krisenstabs auch andere interessante Aussagen, die trotz vieler Schwärzungen lesbar waren, z.B.:

  • dass Covid-19 nicht gefährlicher als die Grippe ist, sogar mehr Menschen an einer Grippe sterben
  • dass die Behörde das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für die symptomfreie öffentliche Bevölkerung als nicht sinnvoll erachtete und dass es „keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes [gibt]",
  • dass dies auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte (wurde es aber nicht, die Tragepflicht endete erst zum 1. März 2023)
  • dass die unablässig verkündeten Inzidenzwerte willkürlich von Gesundheitsminister Spahn und Kanzleramtschef Braun vorgegeben wurden;
  • dass die Testung „in eine bestimmte Richtung gelenkt werden“ sollte, um dem „politischen Wunsch“ danach Rechnung zu tragen;
  • dass „Konsequenzen des Lockdowns zum Teil schwerere Konsequenzen [haben] als COVID selbst“;
  • dass Impfzwang nicht ratsam und unethisch ist;
  • dass es keine asymptomatische Übertragung gibt und keine Ansteckung bei Ct-Werten über 30 beim PCR-Test

Die Reaktionen der Mainstream-Medien
Politik und Medien ahnen die Brisanz, die selbst der geschwärzten Version der RKI-Protokolle innewohnt. Kritische Blätter berichten offen, anders sieht es mit denen aus, die das regierungs-amtliche Narrativ jahrelang als sakrosankt verkauften.
Die Berliner Zeitung schreibt unter der Überschrift „Die RKI-Protokolle und die Arroganz des Lothar Wieler“ über ein Interview, das der frühere RKI-Chef in der Tagesschau gibt, „an Ignoranz und Selbstgerechtigkeit nicht zu überbieten.“ 
Der Merkur berichtet über die brisante Risikoeinschätzung, die von oben dekretiert wurde – und mit der die Grundlage für den Lockdown und alle weiteren Grausamkeiten geschaffen wurde. Der Nordkurier schreibt: „Doch selbst mit den Schwärzungen besitzen die Protokolle schon jetzt eine Sprengkraft, die bei den Verantwortlichen … für Nervosität sorgen dürfte.“
Auch das ZDF berichtet über „die brisanten Corona-Protokolle des RKI“ und Georg Restle vom ARD-Magazin „Monitor“ findet auf einmal, die Medien sollen über RKI-Protokolle berichten.
Andere sind entschlossen, im Corona-Schützengraben auszuharren, etwa der „Faktenfuchs“ des BR, oder der Tagesschau-„Faktenfinder“ Pascal Siggelkow, der behauptet, die Inhalte der RKI-Protokolle seien „weit weniger brisant, als es vor allem in ‚Querdenker‘-Kreisen behauptet wird.

Auch immer mehr Politiker sprechen sich für eine Aufarbeitung der Corona-Zeit aus, gern jedoch unter der Voraussetzung, dass man „Fehler“ aufarbeiten müsse und nicht nach Vorsatz fragen dürfe. So schreibt Katrin Göring-Eckardt (Grüne) bei X: „Eine Aufarbeitung sollte nicht missbraucht werden, um Handelnde in Politik, Ärzteschaft, Wissenschaft zu diffamieren, sondern um für die Zukunft zu lernen.“ Die Forderung nach Amnestie, noch bevor die Untersuchung überhaupt losgeht, sagt schon eine Menge aus und deutet darauf hin, dass die Verantwortlichen in der Politik schon ziemlich gut um ihre Schuld wissen.

Dieser Text beruht auf dem Artikel von Claudio Casula auf der „Achse des Guten“ vom 02.04.2024 https://www.achgut.com/artikel/corona_ticker_14_in_heller_panik
Er wurde stark gekürzt und redaktionell leicht bearbeitet