Erst Schweigen, dann Framing: Die RKI-Protokolle im Medienstrudel

Aufarbeiten, ignorieren oder manipulieren? Während auf X, vormals Twitter, innerhalb kürzester Zeit der Hashtag #RKIFiles durch die mediale Decke auf Platz eins schoss, ist die Berichterstattung in etablierten Medien dünn oder irreführend. Vom „Einfluss ausländischer Nachrichtendienste“ ist die Rede (Karl Lauterbach, Janosch Dahmen) Das Magazin „Multipolar“, das die Akten in einem langen Rechtsstreit freigeklagt hatte, wird von „Spiegel“, FAZ und „t-online“ als „rechts“ eingeordnet. (…)

In einer Analyse der Berichterstattung schreibt „Multipolar“, dass Medienportale mit kleiner bis mittlerer Reichweite umgehend über die Protokolle berichteten. Als Beispiele werden „Tichys Einblick“„Cicero“Epoch Times sowie das zu „heise online“ gehörende „Telepolis“ und der „Nordkurier“ genannt. Bei den etablierten Medien gab es zu den ersten RKI-Files-Veröffentlichungen von „Multipolar“ vom 18. März erst einmal Schweigen.

Bei „Tagesschau.de“ ging es sogar so weit, dass in einem Interview mit dem ehemaligen RKI-Chef Lothar Wieler die freigeklagten RKI-Protokolle keinerlei Erwähnung fanden (…)

Am 23. März meldete sich das ZDF mit einem Beitrag über die RKI-Files für das Politmagazin „Berlin direkt“. Der Artikel von Hauptstadtkorrespondentin Britta Spiekermann war sachlich und beinhaltete eine eigene Auswertung der Protokolle. Der viel gelesene und oft geteilte Artikel wurde allerdings am Folgetag umgeschrieben. Folgender Schlüsselsatz wurde entfernt: „Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Hochstufung erfolgt, bleibt unklar.

Dafür fügte ein unbekannter Autor folgende bisher nicht enthaltene Sätze hinzu: „Die Passage in den Protokollen legt allerdings nahe, dass das RKI die Risikobewertung selbst gemacht und nach dieser das Risiko als ‚hoch‘ einstuft [sic!]. Einzig die Veröffentlichung der Risikobewertung hing demnach von der Freigabe der nicht namentlich genannten Person ab.

Dem ZDF-Artikel folgen der „Spiegel“ und „t-online“, die jeweils das verfälschte Narrativ des ZDF übernahmen und obendrauf „Multipolar“ als „rechten“, „dem Coronaleugner-Milieu nahestehende[n] Blog“ eingeordnet haben.

Andere reichweitenstarke Medien, wie NZZ und „Bild“ haben neutraler über die RKI-Protokolle berichtet, „Bild“ sogar auf Seite eins der Printausgabe. In „rp-online“ kommt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu Wort. Dieser halte von einer parlamentarischen Aufarbeitung der Corona-Krise „nicht so viel“. Es handele sich hierbei um einen Ideologiekampf, den sich rechte Gruppen zu eigen machen wollten.

Andere Stimmen rufen auf X zur Aufarbeitung auf: Georg Restle, Redaktionsleiter von ARD „Monitor“, kommentierte „Wer die Corona-Protokolle des RKI ignoriert, macht seinen Job nicht richtig (…)". Kritik dazu kommt unter anderem von der ehemaligen RTL-Moderatorin Milena Preradovic, die ihren eigenen Kanal betreibt: „Sie haben Ihren Job nicht gemacht, Herr Restle. Sie haben das Regierungs-Narrativ vorangetrieben, anstatt ergebnisoffen zu recherchieren (…) Es ist doch ziemlich heuchlerisch, jetzt selbstkritische Aufarbeitung zu verlangen. Ohne Sie und Ihre Kollegen gäbe es nichts aufzuarbeiten (…)"

„Nordkurier“-Journalist Philippe Debionne nimmt den „Monitor“-Chef beim Wort und schickt einen ganzen Maßnahmenkatalog für die Aufarbeitung – inklusive journalistischer Handlungsanweisungen:
Dann mal los, Herr Restle. Nutzen Sie Ressourcen und die Durchschlagskraft, die Sie und Monitor haben können, wenn Sie wollen. (…). Go for it.

Quelle: https://www.epochtimes.de/meinung/erst-schweigen-dann-framing-die-rki-protokolle-im-medienstrudel-a4644622.html (Der Text wurde übernommen und mit starken Kürzungen versehen)